Asbesthalde in Wunstorf-Luthe: Region setzt mit kommender Grundwasseruntersuchung Antrag von LINKEN & Piraten um / Schluss mit „Folienpolitik“!
Die Gruppe LINKE & PIRATEN in der Regionsversammlung sieht sich mit der kommenden Untersuchung des Grundwassers im Umfeld der Asbesthalde in Wunstorf-Luthe in ihrer Forderung nach einer Sickerwasserprognose bestätigt. Seit fast einem halben Jahr wird diese in einem Antrag der Gruppe gefordert, um zu klären, wo die Arsenbelastung des Grundwassers herkommt. Umweltdezernent Axel Priebs nimmt zwar das Wort Sickerwasserprognose nicht in den Mund. „Aber dabei handelt es sich um nichts Anderes als eine Grundwasseruntersuchung“, betont Gruppenvorsitzender Michael Fleischmann.
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Der Antrag von LINKEN & PIRATEN wurde immer wieder von der Tagesordnung genommen, sodass die Politiker im Umweltausschuss bisher nicht darüber beraten konnten. Inzwischen sind zwei schwere Ölunfälle aus der Vergangenheit auf dem Gelände der ehemaligen Firma Fulgurit an die Öffentlichkeit gelangt. Jahrzehntelang ist dort Öl durch eine defekte Muffenverbindung und einen leckenden Teerbunker ins Erdreich geflossen. Die Ölunfälle wurden zwar in der Vergangenheit saniert, aber mit heute nicht mehr zeitgemäßen Methoden.
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Die Herauslösung von geogenem Arsen aus eisenhaltigen Verbindungen im Erdreich ist nur möglich, wenn kaum Sauerstoff im Boden ist – was bei der Asbesthalde wegen der dicken Zementdecke der Fall ist. Begünstigt wird das Auswaschen von Arsen durch das Öl im Boden. Würde die Asbesthalde mit einer Polyethylenfolie abgedeckt, wie das die Region bisher vorhat, würde sich die Sauerstoffarmut im Erdreich noch verstärken und der giftige Cocktail potenzieren. LINKE & PIRATEN fordern dagegen eine nachhaltige Sanierung der Halde und ein Langzeit-Monitoring zum Arsen- und Öl-Gehalt im Grundwasser.
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Schon bis 2004 wurden massiv erhöhte Ölwerte im Grundwasser dokumentiert. Trotzdem stellte die Region die Messungen entgegen den Empfehlungen von Gutachtern des Landesamtes für Bergbau und Energie im selben Jahr ein. „Das ist eine beispiellose Fahrlässigkeit gegenüber der betroffenen Bevölkerung“, kritisiert stellv. Gruppenvorsitzender Jürgen Hey.